Kurz vor Kriegsende, den letzen Wochen des April 1945, waren in den Baracken der Kraftwerksbaustelle
Persenbeug etwa 230 ungarische Juden untergebracht. Mitte April war bereits absehbar, dass das Lager
in Kürze befreit werden würde. So strandeten diese Menschen schließlich bei uns; warteten auf das nahe
Kriegsende, bereiteten sich auf die Heimkehr vor.
In der Nacht vom zweiten auf den dritten Mai 1945 – der Krieg sollte keine Woche mehr dauern – wurden
die Menschen in drei Gruppen Richtung Lahnhof getrieben, und dort erschossen. 228 Menschen wurden in
jener Nacht von einer kleinen SS-Einheit ermordet. Die Täter wurden nie gefunden, es kam nie zu einem
Prozess.
Die Brüder Hans und Tobias Hochstöger, Fotograf und Filmemacher und Student der Politikwissenschaft,
arbeiten seit etwa 2 Jahren an einem Dokumentarfilm und einer wissenschaftlichen Aufarbeitung zum
Massaker. Um die Erinnerung an die Geschehnisse wach zu halten, enstand die Idee einer gemeinsamen
Gedenkveranstaltung direkt am Ort der Ereignisse.
Neben Schülerinnen und Schülern der NMS Persenbeug durften auch wir die Totenfeier am Gedenkstein
in Hofamt Priel musikalisch begleiten. Die Teilnahme eines Enkels damaliger Opfer war den Organisationen
eine besondere Ehre. Durch das gemeinsame Zusammenwirken entstand ein sehr berührender Gedenk-
abend gegen das Vergessen!
Wenn Sie sich gerne akustisch an die Gedenkfeier erinnern möchten, hier eine Aufnahme eines unserer
präsentierten Musikstücke zum Nachhören auf
YouTube.